
Nach intensiver Forschungsarbeit wurde das ZIM-Kooperationsprojekt „MagImp“ im
Dezember 2024 erfolgreich abgeschlossen. Die Projektpartner ELB - Eloxalwerk Ludwigsburg Helmut Zerrer GmbH, Königsee Implantate und der Lehrstuhl für Werkstoffprüfung (WPT) der TU Dortmund haben in dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Projekt bedeutende Fortschritte in der Medizintechnik erzielt. Ziel des Projekts war die Entwicklung innovativer, bioresorbierbarer Magnesiumimplantate, die sich nach der Knochenheilung selbstständig auflösen und eine zweite Operation zur Implantatentfernung überflüssig machen.
Warum bioresorbierbare Magnesiumimplantate?
Die Verwendung von Magnesium als Implantatmaterial bietet enorme Vorteile: Während es stabil genug ist, um den Heilungsprozess zu unterstützen, baut es sich gleichzeitig schrittweise ab, sodass nach der Genesung kein Fremdmaterial im Körper verbleibt. Eine zentrale Technologie, die dies ermöglicht, ist die plasmaelektrolytische Oxidation (PEO), mit der eine schützende Oberflächenstruktur geschaffen wurde, die das Implantat genau so lange stabil hält, wie es der Heilungsprozess erfordert.
Die Vorteile auf einen Blick
Kein Zweiteingriff: Patienten müssen sich keiner weiteren Operation zur Implantatentfernung unterziehen.
Geringeres Komplikationsrisiko: Weniger Infektionen und postoperative Probleme.
Natürlicher Heilungsverlauf: Das Implantat passt sich den biologischen Prozessen an und unterstützt eine natürliche Knochenregeneration.
Was kommt als Nächstes?
Mit dem erfolgreichen Abschluss von MagImp stellt sich die Frage, wie diese Technologie noch gezielter auf individuelle Patientenbedürfnisse angepasst werden kann. Die weiteren Forschungsfragen konzentrieren sich darauf, wie die Auflösungsdauer eines Implantats präzise vorhergesagt werden kann.
Faktoren wie:
Alter des Patienten – Junge Patienten heilen schneller, ältere langsamer.
Knochenstruktur & Dichte – Kräftige oder fragile Knochen beeinflussen die Heilung.
Frakturtyp & Heilungsverlauf – Einfache vs. komplexe Verletzungen benötigen unterschiedliche Implantatdesigns.
Durch ein besseres Verständnis dieser Aspekte können in Zukunft patientenspezifische Lösungen entwickelt und die Behandlungsergebnisse weiter optimiert werden.

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